Modul I : Alltagsrassismus und Privilegienreflexion

Im ersten Modul wird gemeinsam mit den Teilnehmenden eine Definition des Begriffs Rassismus erarbeitet.
Die von uns verwendete Begriffsbildung baut dabei auf drei verschiedenen Ebenen auf - Ethnisierte Gruppenzuweisung, Abwertung und gesellschaftliche Macht. Die Ebenen werden Schritt für Schritt vorgestellt und diskutiert.

Um die theoretische Definition zu veranschaulichen, wird diese anschließend auf konkrete Alltagssituationen angewandt.

Ziel des Modul ist es, die Teilnehmenden dazu anzuregen, sich bewusst mit dem Begriff Rassismus auseinanderzusetzen. Daneben soll der Zusammenhang zwischen Rassismus und Privilegien hergestellt und ein Bewusstsein für die eigene Positionierung in der Gesellschaft gefördert werden.

Die gemeinsam hergeleitete „Rassismusformel“ dient als Arbeitsgrundlage des Rundgangs und kommt in den folgenden Modulen weiter zur Anwendung.

 

Modul II : Asylsystem Deutschland

Das Modul „Asylsystem“ dreht sich um zwei zentrale Fragen.

Die erste lautet: „Was ist mir im Leben wichtig?“.
Die Frage wird zunächst von den TeilnehmerInnen einzeln oder in Kleingruppen reflektiert. Später werden die Ergebnisse gesammelt und besprochen.

Anschließend wird eine weitere Frage gestellt: „Was davon wird Asylsuchenden in Deutschland zugestanden?“.

Auf diese Weise wird erreicht, dass die TeilnehmerInnen zum einen lernen, welche Rechte Asylsuchende in Deutschland haben. Dabei wird das aktuelle Asylsystem in Deutschland vorgestellt und Stärken und Schwächen desselben diskutiert.
Zum anderen sollen die TeilnehmerInnen durch das Gegenüberstellen der eigenen Wünsche und Ziele mit der Realität der Asylsuchenden zum Nachdenken angeregt werden.

Modul III : EU-Grenzabschottung

Im dritten Modul spielen die TeilnehmerInnen das von uns konzipierte „Levelspiel“. Dabei werden ihnen verschiedene Rollen zugeteilt. Es gibt eine/n SpringerIn und zwei WächterInnen. Die restlichen Mitglieder der Gruppe sind SammlerInnen. Das Spielfeld besteht aus drei verschiedenen Level. Um von einem Level in das nächste zu kommen, müssen die SammlerInnen entweder die WächterInnen passieren oder den/die SpringerIn in Anspruch nehmen. Beide Aktionen kosten Punkte.
Ziel des Spiels ist es - unabhängig von der eigenen Rolle - so viele Punkte wie möglich zu sammeln.

Nach dem Spiel werden die TeilnehmerInnen aufgefordert, das Spielgeschehen zu reflektieren. Mit Hilfe gezielter Fragen wird dabei eine Verbindung zur Reisefreiheit einzelner Länder hergestellt.
Unter den Eindrücken des Spiels wird so deutlich, welche Macht der deutsche Reisepass im Vergleich zu anderen Ländern hat und wie schwierig es ist, sich ohne einen solchen Reisepass frei zu bewegen.
Während der Diskussion wird außerdem das aktuelle EU-Grenzsystem erklärt und kritisch hinterfragt.

Modul IV : Globale Ungerechtigkeit

Am Anfang spielen die TeilnehmerInnen das „Weltspiel“. Die Gruppe repräsentiert dabei die Weltbevölkerung. In zwei Runden werden die TeilnehmerInnen aufgefordert, sich so auf der Weltkarte zu verteilen, dass sie

  • die Verteilung der Weltbevölkerung und
  • die Verteilung des Reichtums

darstellen.

Nach jeder Runde wird das Ergebnis der Gruppe korrigiert, was zu einem „Aha-Erlebnis“ führt. Den TeilnehmerInnen wird so die globale Ungerechtigkeit auf eine sehr bildliche Art bewusst.

Im zweiten Teil des Moduls wird ein Zusammenhang zwischen globaler Ungerechtigkeit und Rassismus hergestellt. Anhand des Kolonialismus wird gezeigt, wie rassistisches Denken Legitimierungsgrundlage für die Unterdrückung und Ausbeutung ganzer Kontinente war. Weiter wird gezeigt, dass solche rassistischen Denkmuster bis heute vorhanden sind und so die globale Ungerechtigkeit nicht nur geschichtlich mit ausgelöst haben, sondern auch weiterhin wirtschaftliche Ausbeutung legitimieren.